20.09.2016

40 Jahre Bundesverband der Rentenberater e.V. – Ihr gutes Recht in guten Händen

Berlin, 20.09.2016

Bei den Rentenberatertagen 2016 in Köln feierten die Rentenexperten ihr Jubiläum. Inhaltlich ging es unter anderem um Verbesserungen bei der Flexi-Rente und notwendige Konzepte gegen Altersarmut.

Die Flexi-Rente bietet den Menschen in Deutschland mehr Gestaltungsmöglichkeiten beim Übergang in die Rente. In diesem Punkt herrschte weitgehend Einigkeit unter den Rentenexperten, die sich vom 15. bis 17. September bei der Jahrestagung des Bundesverbandes der Rentenberater e.V. in Köln trafen.

Trotzdem ist das System noch nicht ausgereift. Die Präsidentin des Bundesverbandes der Rentenberater e.V., Marina Herbrich, nannte als Beispiele die Punkte „komplizierte und unübersichtliche Anrechnungsmethoden, fehlende Anrechnung von Zeiten schulischer Ausbildung und unzureichende Möglichkeiten für freiwillige Beitragszahlungen“.

Hochschulabsolventen beispielsweise sind aktuell von der Rente für besonders langjährig Versicherte (Rente mit 63) praktisch ausgeschlossen. Rein rechnerisch kommen diese Menschen niemals auf die dafür benötigten 45 Versicherungsjahre, da sie ja erst nach Schule und Uni anfangen können, in die gesetzliche Rente einzuzahlen. Mit der Zahlung von freiwilligen Beiträgen für Schul- und Studienzeiten könnte auch diese Personengruppe die 45 Jahre erreichen und von der Altersrente für besonders langjährig Versicherte profitieren.

Der Bundesverband der Rentenberater e.V. unterstützt eine entsprechende Petition, die in den Deutschen Bundestag eingebracht wurde.

Beim diesjährigen Treffen gab es auch Grund zum Feiern: Vor 40 Jahren wurde der Bundesverband der Rentenberater e.V. in Hannover gegründet und ist seitdem die allgemein anerkannte Berufsorganisation der in Deutschland tätigen Rentenberater. Ratsuchenden bietet der Verband direkten Kontakt zu Rentenberatern in ihrer Region, Kollegen erhalten Unterstützung in berufsrechtlichen Angelegenheiten und der Gesetzgeber kann in komplexen Fragen auf die Expertise des Verbandes vertrauen. Für die Medien sind wir inzwischen unverzichtbarer Partner bei der Recherche in Rentenfragen. Glückwünsche kamen aus Politik und Wirtschaft, von befreundeten Verbänden sowie von Rentenversicherungsträgern.

Der Vorstand des Bundesverbandes der Rentenberater e.V. wird den dringend notwendigen Reformprozess in der gesetzlichen Rentenversicherung weiter engagiert begleiten und vorantreiben. Präsidentin Marina Herbrich formuliert die künftige Ausrichtung so: „Wir brauchen jetzt dringend Konzepte gegen Altersarmut. Die geburtenstarken Jahrgänge drängen in die Rente und immer mehr Menschen werden von ihrer Rente allein nicht leben können. Viele haben längere Zeit in prekären Jobs gearbeitet oder zumindest so wenig verdient, dass sie keine ausreichende private Vorsorge treffen konnten. Deutschland steht wirtschaftlich wirklich gut da – wann, wenn nicht jetzt, will sich die Bundesregierung um diese Menschen kümmern?“

Weitere Flexibilisierung und Bürokratieabbau – im deutschen Rentensystem liegen nach Ansicht des Bundesverbandes der Rentenberater e.V. noch erhebliche Optimierungspotenziale. Rentenberater können dabei auf der Grundlage ihrer großen fachlichen Kompetenz und ihrer täglichen Praxis mit Leistungsträgern und -berechtigten wichtige Impulse geben.

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